Maßnahmen der Landesregierung zur Wärmewende sind lückenhaft

Marc Timmer: Die Anhörung zeigt die großen Potentiale der Geothermie für die Wärmewende in Schleswig-Holstein.

Marc Timmer Bild: Jan Konitzki

Zur Anhörung „Potenziale der Geothermie in Schleswig-Holstein nutzen“ im Wirtschafts- und Digitalisierungsausschuss erklärt der energiepolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Marc Timmer:

„Die Anhörung zeigt die großen Potentiale der Geothermie für die Wärmewende in Schleswig-Holstein. Deutlich wurde aber auch, wie lückenhaft und halbherzig die Maßnahmen der Landesregierung sind. Die kommunale Wärmeplanung im derzeitigen Format reicht bei Weitem nicht aus.

Die Wärmewende hat Projektcharakter. Sie bedarf insbesondere mit Blick auf geothermische Anwendungen der zwingenden Mitwirkung verschiedener Experten aus den Universitäten im Land. Ansonsten kann das hohe Potenzial der geothermischen Anwendungen nicht gehoben werden. Denn bei tiefengeothermischen Anwendungen ist vieles Neuland, kompliziert und bedarf einer digitalbasierten intensiven landesweiten Vorplanung. Das Wärmeangebot muss frühzeitig mit den Bedarfen abgestimmt werden, rechtliche Hindernisse sind zu identifizieren, gemeindeübergreifende Lösungen auszuarbeiten. Geothermische Potentiale machen an Gemeindegrenzen kein Halt.

Tiefengeothermie oder die Speicherung von Wärme aus solarthermischen Anlagen in oberflächennäheren Schichten können also im Rahmen der kommunal begrenzten Wärmeplanung nicht ausreichend dargestellt werden. Demnach ist die Sorge groß, dass diese oftmals effizienteste Wärmequelle im Rahmen der Gemeindeplanung keine oder eine nur untergeordnete Rolle spielen wird.

Es muss also eine Art landesweites Kompetenzzentrum oder – wie von der SPD gefordert – eine Landesinfrastrukturgesellschaft geben, die ein derartiges Großprojekt wie die Wärmewende in Schleswig-Holstein strukturiert und umfassend angeht.“

Marc Timmer