Die SPD-Fraktion stellt zur Sitzung der Gemeindevertretung am 13.07.2010 folgenden Dringlichkeitsantrag:
Die Gemeindevertretung möge folgende Resolution beschließen:
Die Gemeindevertretung der Gemeinde Groß Grönau spricht sich gegen eine Schließung der Medizinischen Fakultät der Universität Lübeck aus. Die Gemeindevertretung der Gemeinde Groß Grönau fordert die Landesregierung Schleswig-Holsteins dazu auf, das Sparpaket für Schleswig-Holstein zur Konsolidierung des Landeshaushaltes wieder aufzuschnüren und den Fortbestand der Medizinerausbildung am Standort der Universität Lübeck für die Zukunft zu sichern. Eine Privatisierung des Universitätsklinikums ist abzuwenden.
Begründung:
Die Universität Lübeck zeichnet sich durch die bundesweit einmalig enge Vernetzung zwischen Medizin, Naturwissenschaften und Technik aus. Dies macht sie zu einer der angesehensten Hochschulen in Deutschland. Die medizinische Fakultät ist für ihre ausgezeichnete Forschung und Lehre national und international bekannt, was sich auch in Spitzenplätzen in Rankings widerspiegelt.
Die Medizinerausbildung ist der Kern der Universität Lübeck. Ihre Abwicklung bedeutet nicht nur den Tod der gesamten Universität, sondern hat auch erheblichste Auswirkungen auf die gesamte Region.
Die Universität Lübeck ist zusammen mit der Universitätsklinik Lübeck mit ca. 5000 Arbeitsplätzen einer der größten Arbeitgeber der Region Lübeck.
Negative Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt – insbesondere auch auf Arbeitsplätze für hochqualifizierte Menschen – sind bei einer Schließung vorprogrammiert. Es steht zu befürchten, dass sich diese nachteiligen Folgen, die sich unter anderem durch Abwanderung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Universität sowie des Klinikums und deren Familien, die ihren Wirkungskreis rund um die Universität verlieren, auch auf die Lübecker Randgemeinden und insbesondere auf die Gemeinde Groß Grönau erstrecken werden.